Die Anpaarungsidee für den G-Wurf ,,von der Klarhorst"
Gisa ist mütterlicherseits eine liniengezogene Hündin. Linienzucht ist eine milde Form der Inzucht, die darauf abzielt, Reinerbigkeit bei gewünschten Merkmalen zu erhalten. Zur Vermeidung von Inzuchtdepression wird bei hohen Inzuchtkoeffizienten Fremdblut eingekreuzt (Outcrossing), da Reinerbigkeit nicht nur Chancen, sondern auch Risiken beinhaltet, die zu Erbkrankheiten führen können, aber auch den gegenteiligen Effekt haben können (Purging). Deshalb ist es von großer Bedeutung, bei Linienzucht die Erbgesundheit (Fitness und Erbkrankheiten) im Blick zu behalten und darauf zu achten, dass nur wirklich geeignete Hunde mit gesunden Stammbäumen miteinander verpaart werden.
Gisas Mutter - „Frieda III vom Tecklenburger Land“ hat einen Inzuchtkoeffizienten von 4,69 Prozent, so dass ihr Züchter für seinen G-III-Wurf einen möglichst fremdblütigen Rüden wählte, damit im Anschluss wieder in der Linie weitergezüchtet werden kann. Dadurch liegt der Inzuchtkoeffizient von Gisa bei nur 1,95 Prozent und somit im Durchschnitt der Rasse. Langfristig soll auch im Zwinger „von der Klarhorst“ die Linienzucht „vom Tecklenburger Land“ fortgesetzt werden.
Für die Anpaarung mit Gisa wurde allerdings noch einmal ein Rüde gesucht, der einerseits einen geringen Verwandtschaftsgrad aufweist, andererseits aber aus einer Zuchtlinie kommt, die sich sowohl in der Qualität als auch in der Anpaarung mit Hunden aus dem Zwinger „vom Tecklenburger Land“ bewährt hat. Dieser Rüde wurde mit „Eyck II vom Kiefernwalde“ gefunden. Er geht zweimal auf die Hündin „Dana vom Tecklenburger Land“ zurück und wurde auf die durchgezüchteten Linien „Tecklenburger Land“ / „Kiefernwalde“ und „Wolfskammer“ gezogen. Der Inzuchtkoeffizient für diese Anpaarung liegt bei 0,39 Prozent und liegt somit deutlich unter dem Rassedurchschnitt.
Neben der Zuchtstrategie, zur Fortführung der Linienzucht ein weiteres Outcrossing zu wählen und trotzdem auf passende Linien zu setzen, muss der Rüde selbstverständlich nicht nur den „richtigen Stammbaum“ haben, sondern auch den Erwartungen in jagdlicher Leistung, Wesen, Form- und Haarwert und in seiner Vererbungsleistung durch geprüfte Nachkommen überzeugen. Dies konnte Eyck II vom Kiefernwalde“ bisher bestätigen und es wird sich zeigen, ob auch die Anpaarung mit Gisa passt.
